Sprechen - Spielen - Freude haben - mit den Papageien Ara, Aurelia und dem kleinen Anton

Eigentlich bin ich ausgebildete Kindergartenpädagogin. Eigentlich hatte ich auch ausreichend berufliche und familiäre Erfahrungen in Bezug auf pädagogische Tätigkeiten mit Kindern gesammelt.

Als ich dann 2009 von der Leiterin eines Kindergartens gefragt wurde, ob ich nicht die Sprachförderung in der Einrichtung übernehmen könnte, war ich sofort voller Begeisterung und viele großartige Ideen schwirrten mir im Kopf herum. Ich bin sehr zielstrebig und ehrgeizig und manche sagen sogar, ich gehöre zu den Perfektionisten. Nur so “a bisserl Sprachförderung“ zu machen, passte damals nicht zu meiner Lebenseinstellung und tut es bis heute nicht.

Meine Euphorie wurde aber sehr schnell getrübt. Na ja, die Kinder fanden meine Sprachlernpläne nicht ganz so großartig wie ich und es war viel lustiger, unter dem Tisch herumzukrabbeln, als mir aufmerksam zuzuhören. Sie konnten sich nicht für die, in meinen Augen, großartigen Ideen der Sprachförderung begeistern. Ich war fix und fertig und zweifelte an meinen pädagogischen Fähigkeiten. Versuch mal einem Kind, das kaum Deutsch sprechen kann oder das Sprechangst hat, zu erklären, dass es jetzt aufmerksam zuhören, sich am besten alles merken und dann noch begeistert sprechen soll. Noch dazu sind meist 4 Kinder oder mehr in der Kleingruppe anwesend.

Die kleine Marlene, ein Kind mit deutscher Muttersprache zum Beispiel, hat einige Wochen kein Wort mit mir gesprochen. Ich fragte mich: “Kann sie nicht? Will sie nicht? Versteht sie mich nicht? Liegt es an mir?” Kein Laut kam über ihre Lippen, nur ab und zu ein kurzes Nicken mit dem Kopf.

Milan, Muttersprache türkisch, war das komplette Gegenstück von Marlene: Er hörte nicht zu, sprach viel, teilweise türkisch, teilweise deutsch und kraxelte einfach unter den Tisch, wann immer er wollte. Du kannst dir jetzt sicher besser vorstellen, dass es gar nicht so einfach ist, frühe sprachliche Förderung in der Praxis umzusetzen. Ich habe schnell gemerkt, wenn ich nicht das Vertrauen der Kinder gewinnen kann, dann ist es sehr schwer sie zu begeistern und die Sprechfreude zu wecken - das funktioniert schon gar nicht. Kurzum, mir fehlte einfach das linguistische Grundwissen und es gab auch kein wirkliches Konzept, an dem ich mich hätte orientieren können.

Ich denke mein Ehrgeiz hat mich vorangetrieben und ich stellte mir die Frage: “Wie kann ich die Kinder besser motivieren und begeistern? Wie kann ich meine tollen Ideen so verpacken, dass die Kinder mit Freude meine Sprachförderstunden besuchen?”

Zuerst beschloss ich, die Ausbildung zur frühen sprachlichen Förderung auf der Pädagogischen Hochschule in Linz zu machen, um mir das notwendige theoretische Wissen anzueignen.

Vielleicht spielt manchmal auch das Unterbewusstsein mit, denn ich entdeckte in einem Blumengeschäft einen Papagei, der vor sich hin krächzte, wenn ein Kunde ins Geschäft kam. Mein Geistesblitz: “Wenn ich es nicht schaffe, die Kinder zu begeistern, könnte das vielleicht ein Sprachpapagei Ara!” Natürlich blieb der Papagei im Blumengeschäft, aber ab diesem Zeitpunkt unterstützte mich mein Kuscheltier “Ara der Papagei”.

Mittlerweile ist daraus die Papageien-Familie “Ara, Aurelia und der kleine Anton” geworden, die mich in jeder Sprachfördereinheit begleitet. Die drei sind neugierig und oft richtige Spaßvögel. Mit Hilfe der Papageien kann ich die Kinder schnell in ein Gespräch verwickeln und erfahre viel über den Sprachstand und auch einiges über die aktuellen Vorlieben und die Persönlichkeit des Kindes.

Ich habe in den letzten 12 Jahren sehr viel Erfahrung bezüglich effektiver sprachlicher Förderung im Kindergarten gesammelt und so ist mein eigenes Konzept entstanden.

Die Kuscheltiere sind meine Papageienfamilie und unterstützen mich in unterschiedlichster Form bei jeder Sprachförderstunde. Jeder für sich hat seine speziellen Charaktereigenschaften. Ara ist der besonders kluge Papagei. Aurelia versteht manchmal etwas nicht richtig und will immer alles ganz genau wissen. Der kleine Anton ist oft übermütig, ziemlich neugierig und liebt lustige Spiele. Besonders in der ersten Sprachstunde sollte der Spaß und die Freude am Sprechen das vorrangige Ziel sein. Wichtig ist mir, dass sich die Kinder nicht bedrängt fühlen, sondern ich versuche, sie spielerisch zum Sprechen zu motivieren. Wenn nach der ersten Einheit die Kinder begeistert aus dem Raum spazieren, hab ich das Vertrauen der Kinder gewonnen und der erste Schritt zur Sprechfreude ist für mich gesetzt.

Mein Motto:

Sprechfreude und Begeisterung wecken - das Wichtigste!

Ich habe mir auch im Laufe der Jahre viele einfache, schnell einsetzbare Materialien und Methoden überlegt, wie ich bei den Kindern spielerisch die Freude und Begeisterung am aktiven Sprechen wecken und trotzdem auch auf den einzelnen individuellen Förderbedarf eingehen kann.

Ganz einfach: Ich mache Sprachförderung mit allen Sinnen, mit Bewegung, mit vielen Wiederholungen, die in unterschiedlichen kostengünstigen, meist selbst gestalteten Spielen verpackt sind. Materialien, die sowieso in jeder Kindergarteneinrichtung vorhanden sind kommen zum Einsatz. Grundvoraussetzung ist für mich, dass die Kinder Spaß an der Sprache haben, denn alles was man mit Freude macht gelingt besser und ist nachhaltig.

Ich werde in absehbarer Zeit in Pension gehen und stellte mir die Frage: „Was passiert mit meinem durchdachten Konzept und mit all meinen gesammelten Ideen und Sprachspielen?“ Es wäre doch schade, wenn mein Wissen und mein Erfahrungsschatz im Keller verstauben würde. Ich denke, dass meine Art der Sprachfördergestaltung auch für andere PädagogInnen und vielleicht auch für Eltern hilfreich sein könnte und möchte dir hiermit gerne alle meine Erfahrungen als sogenanntes „Werkzeug“ in die Hand geben.

Mein Kopfkino

Sprachförderung im Kindergarten soll ganz sicher nicht im Sinne von Unterricht stattfinden und es darf auch nicht der Charakter einer Therapiestunde entstehen. Es ist gar nicht so leicht, die Einheiten lustvoll und spielerisch zu gestalten, die Kinder nicht zu überfordern, die Bedürfnisse und den aktuellen Sprachstand der Kinder zu berücksichtigen und alles in der vorgesehenen Vorbereitungs- und Arbeitszeit unterzubringen.

Sprache lernt man am besten in alltäglichen Situationen, spielerisch und im beständigen Tun. Ich versuche auch genügend Zeit für jedes Kind zu haben, um gut zuzuhören und auf die speziellen Bedürfnisse eingehen zu können.

Besonders bewährt hat sich die Form der Kleingruppe. Ich arbeite mit maximal 3-4 Kindern in einem Nebenraum, in dem auch Bewegung möglich ist. Ich denke, dass es in jedem Kindergarten Plätze gibt, wo ungestörtes Kommunizieren und Experimentieren mit Sprache möglich ist. Vor allem kann ich so am effizientesten auf die speziellen Sprachbedürfnisse, Stimmungen und Sprachdefizite der einzelnen Kinder eingehen. Des Öfteren dürfen auch Kinder ohne Sprachförderbedarf meine Fördereinheiten besuchen.

Mich haben die positiven Rückmeldungen der Kindergartenpädagoginnen, die Begeisterung, die Freude und die sprachlichen Fortschritte der Kinder dazu motiviert, immer wieder Neues auszuprobieren. Auch viele Kolleginnen haben meine Anregungen als zusätzliche Impulse für ihre Arbeit im Kindergarten genutzt.

Ich freue mich sehr, wenn mein praktisches Wissen und meine Erfahrungen vielen Kindern zugutekommen und ich einen wertvollen Beitrag bei den zurzeit aktuellen Herausforderungen bezüglich früher sprachlicher Förderung leisten kann.

Jede meiner Erfahrungen auf Ken beinhaltet praktische Tipps und viele Anregungen zu unterschiedlichen Themen und Lernzielen bei der Sprachförderung. Du darfst und sollst damit experimentieren, um deine Einheiten dem Sprachstand der Kinder anzupassen. Kurzum: Mein Konzept soll für dich ein Werkzeug sein, welches anpassungsfähig und schnell griffbereit ist.

Aus Urheberrechtsgründen darf ich natürlich keine Übungsblätter oder Kopien von Sprachspielen veröffentlichen. Ihr findet da sicher im Internet die passenden Unterlagen und Übungsblätter. Ich darf euch aber sehr wohl Tipps geben, welche Sprachspiele sich bewährt haben, vielseitig einsetzbar und bei den Kindern sehr beliebt sind.

Meine Sprachfördereinheiten orientieren sich an den aktuellen Instrumenten der Sprachstandsfeststellung in den österreichischen Kindergärten.

  • BESK KOMPAKT Beobachtungsbogen zur Erfassung der Sprachkompetenz – Deutsch als Erstsprache (DaE)

  • BESK-DAZ KOMPAKT Beobachtungsbogen zur Erfassung der Sprachkompetenz – Deutsch als Zweitsprache (DaZ)

Siehe auch: https://www.bmbwf.gv.at/Themen/ep/sf.html

Da ich meine ganzen Erfahrungen erst in Worte packen muss, bitte ich dich um etwas Geduld, dass anfangs nicht gleich zu jedem Thema ein Artikel zur Verfügung stehen kann. Ich habe mein Konzept in sogenannte Sprachmünzen eingeteilt, die sich an den verschiedenen aktuellen Themen im Kindergartenjahr oder an verschiedenen Lernzielen orientieren.

In meiner ersten Sprachmünze möchte ich meine Erfahrungen teilen, die dir beim Start deiner Sprachfördereinheiten sehr behilflich sein können:

  • Wie starte ich am besten?
    Überblick, Dokumentationsmappe, Die geheimnisvolle Schatzkiste der sprechenden Papageien, Schatzkarte, Die Sprach-Spiel-Kiste

  • Aufbau meiner Sprachfördereinheit
    Begrüßung, Rituale, Wiederholungen, Neues aus der Schatzkiste, Ausklang der Sprachfördereinheit

  • Erste praktische Sprachmünze: Praktische Anregungen zum Thema “Kennenlernen”
    Materialien, Ideen, Spiele, Gesprächsanreize…

Neugierig geworden? Wenn du im Kindergarten im Bereich der Sprachförderung arbeitest und du wissen möchtest, wie du das am besten hinkriegst oder dich dieses Thema einfach privat interessiert, dann lies weiter und lass dich inspirieren.

Wie starte ich am besten?

Bevor du mit der Sprachförderung starten kannst, braucht es den Erstkontakt mit der Leiterin/Kindergartenpädagogin, um den Tagesablauf des Kindergartens kennen zu lernen. Welchen Raum hast du zur Verfügung? Wie und wann lassen sich am besten die Sprachfördereinheiten in den Kindergartenalltag und in die Planung der gruppenführenden Pädagogin integrieren?

Am besten verschaffst du dir einen ersten Überblick über den Sprachförderbedarf der Kinder, indem du dir die Auswertung der Sprachstandfeststellung (BESK kompakt/BESK DaZ) aushändigen lässt. Ich kopiere mir die Auswertungsbögen. Somit habe ich einen schnellen Überblick über die Defizite und den Förderbedarf. Vielleicht ist auch schon ein kurzes Kennenlernen der Kinder möglich.

Ein Gespräch mit der Leiterin und den Kolleginnen, wie die Einteilung der Kinder am besten gelingen kann ist auch wichtig. Ebenso ob Elterngespräche und Elternabende gewünscht werden, kurz gesagt, wie du deine Sprachförderung gestalten kannst.

Vor allem die Vorbereitung ist der Schlüssel zum Erfolg.

— Alexander Grahma Bell

Ich lege mir immer eine eigene Dokumentationsmappe an, in der eine Liste der einzelnen Sprachkinder, die Auswertungsbögen, Einzelkind-Beobachtungen und andere Dokumentationen und Beobachtungen gesammelt und griffbereit sind.

Für jedes Kind mit Förderbedarf besorge ich einen eigenen Ordner oder eine Flügelmappe, um die Inhalte der Sprachfördereinheiten (Übungsblätter, Lieder...) zu sammeln, und um auch den Eltern einen kleinen Einblick in die Spracheinheiten zu ermöglichen. Gestaltet habe ich diese mit Bildern von Ara, Aurelia und dem kleinen Anton. Eine Schatzkarte auf die verschiedene lustige Sticker geklebt werden können, befindet sich auf der Innenseite der Ordner.

Eine schöne, geheimnisvolle Schatzkiste bei den Sprachfördereinheiten einzubauen, hat sich bei mir einfach bewährt, macht richtig Spaß, weckt die Neugierde und steigert die Motivation. Die Suche nach dem Schlüssel der Schatzkiste ist auch immer sehr spannend. Für die Kinder ist es dann eigentlich selbstverständlich, dass die Aufgabe, das Spiel oder das Übungsblatt aus der Schatzkiste erledigt werden muss, auch wenn es manchmal schwierig scheint.

Damit ich mir nicht bei jeder Sprachförderstunde alle möglichen Utensilien zusammensuchen muss, habe ich einen leeren alten Werkzeugkoffer zum sogenannten Sprachkoffer umgestaltet. Alle möglichen Gegenstände wie Scheren, Kleber und Farbstifte für jedes Kind, Spielfiguren, Würfel, Knöpfe, ein Spiel- Handy, eine Lupe, eine Sanduhr, Fingerpuppen, Strohhalme, bunte Federn, Sticker, eine Augenbinde, Tücher, Magnete, Geldbörsen…haben hier ihren Platz und stehen bei Bedarf sofort zur Verfügung.

Mittlerweile habe ich auch eine sogenannte Sprach-Spiel-Kiste angelegt, ich nenne sie meine “Dings-Bums-Kiste”. Darin bewahre ich viele selbstgebastelte Spiele auf, um immer und sofort für den unterschiedlichen Förderbedarf gerüstet zu sein.

Puuh, du wirst jetzt denken, das ist ja schon zu Beginn so viel Vorbereitungsarbeit. Stimmt, aber es zahlt sich aus, weil du dann effektiv und schnell auf die unterschiedlichsten Materialien zugreifen kannst und auch wenn mal wenig Vorbereitungszeit zur Verfügung steht, du immer schnell ein paar neue Spielmöglichkeiten parat hast.

Aufbau meiner Sprachfördereinheit

Ich finde es sehr wichtig, dass der Aufbau der Sprachfördereinheiten fast immer gleich ist. Kinder lieben und brauchen Rituale und Wiederholungen. Ein paar Ausnahmen gibt es natürlich, wenn es die Situation erfordert.

Ich beginne immer mit dem gleichen Begrüßungsritual: Ein kurzes Gespräch entweder mit Ara, mit Aurelia und/oder dem kleinen Anton steht immer am Anfang. Die kuscheligen Tiere bringen abwechselnd jede Stunde neue Überraschungen in Form von lustigen Sprach und Bewegungsspielen, aufregenden Geschichten, Reimen oder Übungen für die Mundmotorik mit. Die Kinder erzählen auch gerne den Papageien ihre Erlebnisse.

Die Inhalte der letzten Wochen wiederhole ich regelmäßig mit unterschiedlichen Spielen und Formen von Sprache und auch mit viel Bewegung. Repetitionen sind nicht langweilig, sondern sehr wichtig! Durch beständiges Wiederauftauchen der Wörter und Sätze in verschiedenen Sprachspielen kann das Kind Gelerntes vertiefen, es merkt sich vieles besser und ist langfristig.

Nach dem gemeinsamen Plaudern und lustigen Wiederholungsspielen haben die Kinder immer sehr großen Spaß bei der Suche nach dem Schlüssel der geheimnisvollen Schatzkiste. Der kleine Igel Maxi, ein kuscheliger kleiner Schlüsselanhänger, findet immer wieder neue und besonders gute Verstecke im Raum. Schon bei dieser Suche können auch verschiedene Themen oder Lernziele aufgegriffen und vertieft werden. (z.B. Präpositionen: “Wo hast du den Schlüssel gefunden? War er auf dem Tisch oder hinter dem Vorhang?”)

Die Schatzkiste beinhaltet fast immer Neues, ein Spiel zu einem speziellen Thema oder Lernziel, eine Geschichte, eine Überraschung, eine lustvolle Übung für die Mundmotorik und bei mir meist auch ein individuelles Übungsblatt, mit dem das Gelernte noch vertieft wird und einen Überblick darüber gibt, ob alles gut verstanden wurde.

Alles wird gemeinsam erarbeitet, wobei die Freude und der Spaß für mich sehr wichtig sind. Diese geheimnisvolle, verschlossene Schatzkiste bringt Spannung in jede Förderstunde. Meine Kinder lieben sie ganz Besonders, auch weil sich darin coole Sticker befinden, die auf die Schatzkarte der Mappe geklebt werden dürfen. Die Lieblingsspeise der Papageien, Rosinen und Sonnenblumenkerne sind ebenfalls in der Schatzkiste. Selbstverständlich dürfen die Kinder zum Abschluss die Kerne und Rosinen knabbern. Ihr könnt natürlich auch andere Überraschungen in der Schatzkiste bereithalten.

Oft singen wir zum Ausklang noch unser Sprachlied.

Die erste Sprachmünze “Kennenlernen”

In der ersten Sprachfördereinheit versuche ich, die Kinder kennen zu lernen, eine Vertrauensbasis zu schaffen, Freude und Spaß zu vermitteln und ganz besonders wichtig ist mir, dass bei den Einheiten viel Bewegung eingebaut ist.

Meine praktische Sprachmünze soll euch jetzt nur als Vorschlag dienen. Gerne könnt ihr nur Teile davon verwenden, oder sie auch umgestalten - es soll ja ein vielseitiges und hilfreiches Werkzeug für euch bei der Gestaltung der Sprachförderung sein.

Ich hole jeweils 3-4 Kinder aus den Gruppen ab, berücksichtige dabei nach Möglichkeit auch die unterschiedlichen Sprachdefizite, und gehe mit ihnen in einen Raum, in dem wir ungestört “spielen” können.

Materialien

  • Ara der Papagei, ein großes Tuch, Kochtopf mit Deckel (Inhalt: Gegenstände aus dem Kindergarten/Spielzeugautos/Tierfiguren/Bildkarten/Überraschungseierutensilien…)

  • Schlüsselanhänger - Maxi der Igel

  • eine verschlossene Schatzkiste (Inhalt: die Sprachpapageie Aurelia und Anton, zwei kleine Dosen mit Schraubverschluss gefüllt mit Rosinen und Sonnenblumenkernen zum Knabbern, Sticker, ein Übungsblatt mit dem Ara Lied.)

  • die vorbereiteten Sprachmappen (Flügelmappen/Ordner) für die Kinder

Einführungsgespräch

(auf dem Tisch liegt ein großes Tuch, darunter Ara der Papagei, ein Kochtopf mit Deckel und die Schatzkiste)

Ara der Papagei, ein Kochtopf und eine verschlossene Schatzkiste (aus Holz) sind unter einem Tuch versteckt und der Ara traut sich aus Angst vor den Kindern nicht heraus. Gutes Zureden hilft endlich und er guckt neugierig unter dem Tuch hervor. Er möchte natürlich wissen, wie die Kinder heißen.

Namensspiele

Mit einem Ball oder das Begrüßungsspiel: Der Kater Brumm, der schleicht herum, er sieht sich nach den Kindern um, jeder weiß, dass er nicht beißt, er will nur wissen, wie du heißt?

Ich heiße...

Ich baue da immer lustige Namensverwechslungen mit ein. Auch der Versuch, den eigenen Namen zu klatschen, zu hüpfen, zu schnipsen, zu stampfen…kommt bei den Kindern sofort gut an. Je nach Sprachstand der Kinder baue ich das Spiel oft noch weiter aus, z.B.: Wie heißen deine Eltern, Geschwister, Freunde,…? Alle Namen dürfen geklatscht, gehüpft, gestampft und geschnipst werden. Das ist ganz schön anstrengend. Ara holt nun unter dem Tuch noch einen kleinen Kochtopf mit Deckel hervor.

Kochtopfspiel

Ara öffnet den Deckel nur ein kleines Stück und guckt vorsichtig in den Topf. (Inhalt: Gegenstände, Bildkarten oder Spielutensilien, die im Kindergarten vorhanden sind und in den Kochtopf passen.) Er macht die Kinder neugierig und lässt auch die Kinder in den Topf gucken. Er fragt: “ Was hast du gesehen?”

Ich beobachte immer sehr genau, wie die Kinder sprechen, sich ausdrücken und gewinne so sehr schnell einen ersten Überblick über deren Sprachdefizite.

Ara hat noch eine Überraschung mitgebracht - eine versperrte Schatzkiste. Natürlich sind die Kinder gespannt, was da wohl drinnen sein könnte. Wo wird denn jetzt nur der Schlüssel sein? Und los geht die Suche! Mein Schatzkistenschlüssel befindet sich an einem kuscheligen Schlüsselanhänger namens Maxi, der Igel.

Neues aus der Schatzkiste

(Inhalt: die Sprachpapageien Aurelia und Anton, zwei kleine Dosen mit Schraubverschluss gefüllt mit Rosinen und Sonnenblumenkernen zum Knabbern, Sticker, ein Übungsblatt mit dem Ara Lied.)

Gemeinsam öffnen wir die Schatzkiste und schauen uns den Inhalt an. Es bieten sich hier sehr viele Gesprächsmöglichkeiten an. Wir singen miteinander das Ara Lied. Anschließend darf, wer möchte, noch den Ara auf dem Liedblatt bemalen. (Welche Farben brauche ich dazu?, Wie sieht der Ara/die Aurelia/ der kleine Anton aus?)

Zum Abschluss

Jetzt teile ich die Sprachmappen aus und die Kinder können die ersten Sticker auf die Schatzkarte aufkleben. Das Übungsblatt kann ebenfalls eingeordnet werden.
Die Sonnenblumenkerne und Rosinen teile ich auch noch aus und verabschiede mich mit dem Ara Lied von den Kindern.

Mein Ara Lied

Nach der Liedmelodie “Ein Vogel wollte Hochzeit halten.” ”Die Sprachstunde, die ist nun aus, die Kinder gehen jetzt nach Haus. Fidiralala… Die Stunde heut mit euch war schön, der Ara freut sich auf ein Wiedersehn. Fidiralala…”

Fortsetzung folgt…

In “Sprechen - Lachen - Tolle Sachen” beschreibe ich bewährte praxiserprobte Sprachspiele, die sich vielseitig einsetzen lassen, ohne tief in die Tasche greifen zu müssen. Bis bald!

Published by Johanna Aufreiter on Aug 17, 2021
Revised on Aug 25, 2022
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