Nach 15 Jahren als Spieler, Trainer und TV-Experte im Leistungssport und jetzt als Coach an der Seite von erfolgreichen Unternehmern, Führungskräften und Trainer:innen beschäftigt mich dieses Thema schon lange. In den letzten Monaten habe ich das Gefühl entwickelt, auf diese große Frage eine Antwort gefunden zu haben. Nun möchte ich sie mit dir teilen, um auch dir ein erfülltes und erfolgreiches Leben zu ermöglichen – mit mehr Freude und spielerischer Leichtigkeit.
effektiver arbeiten und somit mehr Zeit für dich und deine Familie haben möchtest,
dich als Führungspersönlichkeit weiterentwickeln möchtest,
große Ziele und Träume hast, dich dabei aber nicht selbst ausbeuten möchtest,
deine größte Angst in dein größtes Potenzial verwandeln möchtest,
mit Freude und Leichtigkeit erfüllt und erfolgreich sein möchtest.
Wir leben in einer Leistungsgesellschaft. Und das ist auch gut so! Denn es liegt in der Natur des Menschen zu lernen, zu tun, zu leisten. Das darf ich u.a. täglich in der Begleitung unseres 2,5-jährigen Sohnes Felix beobachten. Wenn wir Fußballspielen will er ins Tor treffen, wenn wir Sand spielen, soll die Burg möglichst groß werden und wenn wir Steine in den See werfen, versucht er so weit wie möglich zu kommen. Man will es kaum glauben, aber er hat sogar große Freude im Haushalt: Er liebt es zu staubsaugen, den Geschirrspüler einzuräumen oder die Blumen zu spritzen. Dabei geht es nicht immer um die kleinen Erfolge, sondern mehr um den Prozess: Das Lernen, das Tun und die Bewegung. Und das am liebsten gemeinsam.Obwohl diese Form des Leistens in uns angelegt ist, haben doch so viele Menschen ein Problem damit zu performen. Warum ist das so? Oberflächlich betrachtet gibt es dafür viele, aber allen voran für mich drei entscheidende Gründe:
Weil das, was du tust, nicht wirklich „dein Ding“ ist, du deshalb nicht motiviert bist und auch nicht dein Potenzial entfalten kannst.
Wenn du (zu) viele Interessen und Ideen hast und deswegen auf zu vielen Hochzeiten gleichzeitig tanzt, dir der Fokus fehlt oder du erst gar nicht ins Tun kommst, weil du dich nicht entscheiden kannst.
Oder weil es genau dein Ding ist, du übermotiviert bist, es dir nicht schnell genug gehen kann und du immer das Gefühl hast “Da geht noch mehr!”
Erkennst du dich in einem der Gründe wieder?
In diesem Artikel werde ich auf diese drei Punkte eingehen und vor allem auf die Gedanken- und Gefühlsebene dahinter: Den Druck und die Überforderung, die Angst vorm Scheitern und die Angst vorm Loslassen.
Mangel oder Fülle – woher kommt dein Antrieb?
Woher dein „Nicht gut genug“ kommt und wie du es in ein „Großartig“ verwandeln kannst.
Warum in deiner größten Angst dein größtes Potenzial verborgen liegt und wie du das ent-falten kannst.
Lösungsorientiertes Handeln: Wie du die Lösung IM Problem erkennen und „auf-lösen“ kannst.
Emotionsregulierung: Du willst keine Ziele erreichen, sondern das Gefühl dahinter erleben.
Mein Weg: Wie es mir gelungen ist, ein erfolgreiches und erfülltes Leben aufzubauen.
Die drei besten Coaches im Leben.
Sieben Fragen für ein erfolgreiches und erfülltes Leben.
Und jetzt? Woran erkenne ich Fülle bei mir?
...
In der Begleitung vieler erfolgreicher Unternehmer und Führungskräfte habe ich in den letzten Jahren herausgefunden, dass die wichtigste Frage in diesem Zusammenhang folgende ist:
Es geht weniger darum, welches Pensum du im Außen ablieferst, sondern welchen Antrieb du im Innen spürst: Ist es ein innerliches Feuer, das dich antreibt, eine Tätigkeit, die für dich wirklich Sinn macht, eine Leistung aus voller Überzeugung, eine Mission basierend auf deinen Werten und Potenzialen? Oder handelt es sich um ein äußeres Feuer, weil andere etwas von dir erwarten oder fordern, du es anderen beweisen möchtest, dein Image aufpolieren oder dein Ego pushen möchtest?
Fühlt es sich eher wie ein „Leisten Dürfen oder Können“ oder ein „Leisten Sollen oder Müssen“ an? Handelst du aus der Fülle deines Seins (Liebe) oder dem Mangel deines Egos (Angst)? Was ist es, das dich wirklich antreibt?
Vorneweg: Zu viel ist zu viel! Egal wie sehr du deinen Job liebst, wenn du auf Dauer zu viel arbeitest ohne dir Pausen für Regeneration und Ausgleich zu gönnen, wird es auf lange Sicht nicht gut gehen. Dieses Phänomen beobachte ich vor allem in der Welt der Unternehmer, die sich voll committen, um möglichst großen Impact zu haben, dabei aber sich selbst (und andere) oft ausbeuten. Mit dem gefährlichen Glaubenssatz im Gepäck, selbstständig zu sein müsse bedeuten, selbst und ständig zu arbeiten. Wenn du dir das lange genug einredest, wird es irgendwann zu deiner Wahrheit.
Wie oft ich von völlig gestressten Unternehmern und Führungskräften höre: „Es ist gerade echt viel zu tun, aber es wird bald leichter!“ Frage ich dann ein paar Wochen oder Monate später noch mal nach, höre ich wieder genau den gleichen Satz.
Erstens, weil „bald“ kein „S.M.A.R.T.es“, also kein messbares Ziel ist und dieses Vorhaben alleine deshalb schon schwer umzusetzen ist, aber noch viel wichtiger, weil die eigentliche Ursache für diesen ständigen Stress und Leistungsdruck nicht geklärt ist. Entweder weil du sie gar nicht hinterfragst oder wenn du die falsche Frage stellst. Du solltest nicht nach dem „Warum?“ fragen. So suchst du nur nach Gründen in der Vergangenheit und erklärst das Ergebnis an der Oberfläche. Das Wozu geht tiefer und ist zweck- sowie zielorientiert. Was ist es wirklich, das dich 60, 70 oder gar 100 Stunden pro Woche arbeiten und dich selbst ausbeuten lässt? Was steckt dahinter? Welches Ziel, welches Problem, welches Glaubensmuster, welches Gefühl? Was willst du damit erreichen?
Die Antworten auf diese Fragen können sehr vielfältig sein, so wie wir Menschen eben einzigartig sind und die verschiedensten Lebensgeschichten mitbringen. Trotzdem bin ich in der Begleitung und Beobachtung vieler inspirierender Persönlichkeiten in den letzten Jahren auf einen sehr spannenden und tiefgründigen gemeinsamen Nenner gestoßen:
Viele, v.a. sehr erfolgreiche Persönlichkeiten, haben – meistens früh in ihrem Leben und unbewusst – einmal den Glauben über sich entwickelt, nicht gut genug, oder ähnliches, wie nicht liebenswert, nicht schlau, nicht stark oder nicht schön genug zu sein.
Hier ein paar Beispiele, wie es dazu kommen kann:
Wenn Eltern viel gearbeitet haben und somit wenig Zeit für dich hatten (oder sich scheiden ließen).
Wenn dein jüngeres Geschwisterl dir den Rang als Nummer Eins in der Familie abgelaufen hat.
Wenn du zB aufgrund deines Aussehens oder deiner Noten von deinen Klassenkollegen gemobbt wurdest.
wenn du dich in der Schule vor versammelter Klasse bei einem Referat blamiert hast oder dein Lehrer dich bei einer Prüfung bloßgestellt hat.
wenn dich der Trainer im Sport nicht aufgestellt oder andere bevorzugt hat.
Wenn du Fußballprofi werden wolltest, aber dein Talent nicht gereicht hat oder dich deine Eltern dahingehend nicht unterstützt hatten.
Wenn sich deine (erste) große Liebe von dir getrennt oder erst gar nicht in dich verliebt hat.
Was war es bei dir?
Wie du siehst, gehen viele negative Glaubensmuster auf die Zeit deiner Kindheit und Jugend zurück, in die Phase, in der du besonders fragil und somit empfänglich für erste mögliche Risse in dem Glauben an dich selbst und dein „Gut genug“ warst. Du weißt noch nicht, wer du (wirklich) bist und wohin mit dir in diesem Leben. Umso mehr hältst du dich an anderen und den Meinungen anderer fest. Vor allem an denen deiner „Vorgesetzten“ (Eltern, Lehrer, Trainer usw. …).
Wichtig dabei zu wissen ist, dass die anderen dabei nicht die „Täter“ sind, sondern selbst Opfer ihrer eigenen Geschichte. Solche Handlungen wie oben in den Beispielen angeführt sind selten böse gemeint, sondern oft aus bestem Wissen und Gewissen. Oder sogar aus Liebe.
Der Glaubenssatz „Nicht gut genug!“ wurde über Generationen weitergegeben, hat sich kulturell entwickelt und körperlich manifestiert. Wenn du solche Gedanken unterdrücken und Emotionen wegstecken musst, um ja keine Schwäche zu zeigen, dann bricht es irgendwann später aus. Denn diese Gedanken und Emotionen sind deswegen nicht verschwunden, nur geparkt.
Oft auch als menschlicher Schutzmechanismus, weil man das Ausleben als Kind nicht geschafft oder ertragen hätte. Umso wichtiger ist es, diese Energie später als Erwachsener zu transformieren.
So wie der Staub, den du unter die Couch kehrst, der Konflikt mit deiner PartnerIn, von dem du davonläufst, die Schokolade, die du vor dir selber versteckst oder die ToDo-Liste, die du in die Schublade packst, ja auch nicht weg sind, sondern nur wo anders.
Potemkin lässt grüßen.
Der deutsche Psychotherapeut Hans Joachim Maaz nennt diese frühen Prägungen und Traumata „Frühstörungen“, wobei er in Mütterlichkeits- und Väterlickhkeitsstörungen unterscheidet.
In seinem Buch „Die Liebesfalle“ erklärt er, dass wir Menschen sogar so weit gehen, uns in der Gegenwart laufend Probleme und Herausforderungen zu „suchen“, um uns von unserem eigentlichen Thema abzulenken. Damit ermöglichen wir uns, unserem Traumata – oder wie er sie nennt unserer „Frühstörung“ – von früher nicht stellen zu müssen. Das erklärt auch, wozu – nicht warum! – so viele Menschen immer wieder vor den selben Problemen stehen, sich zB von ihrer Partner oder ihrem Job trennen und beim nächsten Partner oder Job wieder ähnliche Themen auftauchen, mit denen wir uns beschäftigen und ablenken können. Die sind zwar auch unangenehm, aber bei weitem nicht so schmerzhaft wie die Frühstörungen. Je extremer dieser Frühstörung war, desto größer ist auch die Wahrscheinlichkeit, als Erwachsener in Extremen unterwegs zu sein. Entweder durch den Antrieb, Besonderes leisten zu müssen – mit der Gefahr des Burn-Outs – oder durch eine Antriebslosigkeit, gar nichts leisten zu können – die Folge eines Bore-Outs.
Wenn du in dieses Thema tiefer eintauchen möchtest, hier der Link zum Buch. Es hat mir sehr die Augen geöffnet und obwohl das Thema sehr schwer klingt, viel Leichtigkeit verschafft.
Wenn ich heute erfolgreiche Unternehmer und Führungskräfte in ein erfülltes Leben begleite, ist es selten ein Problem aus der Vergangenheit, mit dem sie zu mir kommen, sondern sind es eher Herausforderungen in der Gegenwart oder Ziele und Träume in der Zukunft, die sie beschäftigen und an denen sie arbeiten möchten. Und trotzdem landen wir fast immer (auch) bei einer (oder mehreren) prägenden Erfahrungen in der Vergangenheit. Wir graben dort nicht ewig herum und mühen uns nicht mit etwas ab, das wir eh nicht mehr verändern können, legen aber schon zumindest einmal kurz den Finger in die Wunde, um die Prägung noch einmal aufzuzeigen, das darauf entwickelte negative Glaubensmuster zu verstehen und es in eine positive Kraft zu transformieren.
Denn in der Wunde liegt oft auch das Wunder, im größten Schmerz auch der größte Schatz, in deiner größten Angst auch dein größtes Potenzial.
Nämlich deshalb, weil du diesem Thema in deinem Leben schon mal sehr viel Aufmerksamkeit geschenkt und Energie investiert und im Körper gespeichert hast – und jetzt „nur mehr“ den Blickwinkel ändern musst, um diese Energie anders nützen zu können.
Oft lehnen erfahrene und erfolgreiche Persönlichkeiten dieses kurze, aber intensive Eintauchen in die Vergangenheit im ersten Moment ab: „Was soll das jetzt, 20 oder 30 Jahre später, noch mit meinem Leben zu tun haben? Das ist so lange her! Und außerdem bin ich ja eh erfolgreich!“, um dann ganz erstaunt zu sehen – und noch mehr zu spüren – welchen enormen Impact manchmal scheinbar bedeutungslose Erfahrungen von früher auf ihr heutiges Leben haben, warum sie so sind wie sie sind, so denken wie sie denken und so handeln, wie sie handeln.
Der deutsche Money-Coach und Bestseller-Autor Bodo Schäfer beschreibt in seinem Buch „Ich kann das“ mit folgender Metapher so schön, wie deine größte Angst dein größtes Potenzial blockiert:
Wenn du eine Mauer aufbaust, um dich vor Feinden zu schützen, kommt auch kein Licht herein“.
In der Begleitung außergewöhnlicher Menschen habe ich herausgefunden, dass viele nicht trotz ihrer früheren Wunden, sondern gerade deswegen so erfolgreich geworden sind. Weil sie einen Weg gefunden haben, ihr „Nicht gut genug“ in ein „Großartig“ verwandeln zu können. Dieser erste Antrieb aus dem Mangel ist an sich nichts Schlechtes, sondern vielmehr die Konsequenz aus dem menschlichen Bedürfnis nach Anerkennung und kann bei vielen eine wichtige Möglichkeit sein, um etwas zu starten und in Bewegung zu bringen.
Viel entscheidender ist die Frage, ob es gelingt, diesen Antrieb aus Mangel (Angst) im Laufe des Lebens in einen Antrieb aus Fülle (Liebe) zu transformieren. Also handelt die Person aus einem Mangel, um etwas zu kompensieren, das Ego zu befriedigen, um „jemand zu sein“ und anderen etwas zu beweisen oder handelt sie aus einer Fülle, authentisch, verbunden mit ihrem Sein, aus voller Überzeugung, und basierend auf ihren Werten und Potenzialen, um sich selbst etwas zu beweisen?
Genau hier trennt sich die Spreu vom Weizen. Zum (finanziellen) Erfolg führen zwar oft beide Wege, nicht jedoch zu Zufriedenheit, Erfüllung und Glück. Oft sieht man den Unterschied nicht, aber man spürt ihn. Bei sich selbst sowieso, aber oft auch bei anderen. Zumindest beim genaueren Hinschauen und Hinhören. Die Wahrheit liegt oft zwischen den Zeilen.
Du kennst bestimmt Menschen, bei denen du das Gefühl hast, dass sie eher aus Mangel und andere eher aus Fülle heraus agieren. Ihr Kontostand ist oft sehr ähnlich, ihre Ausstrahlung jedoch ist eine andere. Weil diese Menschen nicht nur ihre berufliche, sondern parallel dazu auch ihre persönliche Entwicklung vorantreiben und somit ein stabiles Fundament für ein nachhaltig erfülltes und erfolgreiches Leben schaffen.
If you want to go 3 steps forward, go 3 steps deep first!
>> Jey Shetty in seinem Buch „Think like a Monk“ <<
Viele erfolgreiche Unternehmen haben die Kraft dieser Transformation längst verstanden und auch zum Teil zu ihrer Kultur gemacht. Von Google zB weiß ich, dass sie ihre Top-Führungspositionen in erster Linie mit Menschen besetzen, die solche Transformationsphasen in ihrem Leben schon mal durchgemacht haben, die ihr größtes Potenzial u.a. aus ihrem größten Schmerz heraus entfaltet haben. Diese Menschen sind oft resilienter, also widerstandsfähiger und bringen nachhaltig sowohl mehr Leistung als auch eine besondere Energie mit ins Unternehmen. Wer schon mal persönlich eine Krise bewältigt hat und daraus gewachsen ist, kann auch mit Krisen und besonderen Herausforderungen im Unternehmen besser umgehen.
Eine Sache, die viele resiliente und transformierte Persönlichkeiten vereint, ist ihr lösungsorientiertes Mindset - N.I.P.S.I.L.D.: “Nicht in Problemen, sondern in Lösungen denken.” Sie verharren nicht im Problem, sondern richten ihre Aufmerksamkeit – nach dem Prinzip „Working Backwards“ – auf die (möglichen) Lösungen. Sie ändern „einfach“ den Blickwinkel. Was nicht bedeutet, dass sie die Probleme nicht sehen, unterdrücken oder wegschieben. Das wäre fahrlässig, denn in ihnen steckt oft die größte Energie.
Oft verbirgt sich im Problem selbst schon die Lösung oder das Problem selbst ist sogar schon die Lösung.
„Problem, Vision, Mission“ – das magische Dreieck in der Start-Up-Szene, das mir in der Form des Kreises nach dem Prinzip „Inside-Out“ sogar noch besser gefällt. Viele UnternehmerInnen starten ihre Reise mit der Ausarbeitung dieser drei wesentlichen Säulen und beginnen dabei als allererstes mit dem Problem.
Welche PROBLEME sehe ich auf dieser Welt? (Problem)
Welches davon kann und WILL ich lösen? (Mission)
WARUM will ich dieses Problem lösen? (Vision)
Und gleichzeitig tun sich viele GründerInnen und Führungskräfte so schwer, dieses Prinzip für sich persönlich anzuwenden.
Eine Mission und Vision für sein Leben auszuarbeiten, ohne dabei seine Probleme, Wunden und Ängste anzuschauen ist eine Abkürzung, bei der dir einiges entgeht, weil sich eben oft in deinem größten Schmerz dein größter Schatz versteckt.
Mein Freund Ali Mahlodji ist dafür ein schönes Beispiel: Er gründete die Berufsorientierungs-Plattform „Whatchado“ vor allem deshalb, weil er selber als Jugendlicher keine Ahnung hatte, was er mit seinem Leben anstellen sollte. Sein eigener, früherer Mangel trieb ihn so sehr an, dass gemeinsam mit seinen Co-Foundern Investoren überzeugte, ein Team von über 40 Mitarbeitern aufbaute und tausende Interviews führte, um junge Menschen zu inspirieren, die ein ähnliches Problem haben wie er es früher hatte.
Und wenn es auch mit „N.I.P.S.I.L.D“ nicht funktioniert, dann kannst du noch eine Schicht tiefer gehen: N.I.P.S.I.L.F.: Nicht in Problemen, sondern in Lösungen FÜHLEN.
Denn sowohl hinter jedem Ziel und Traum als auch hinter jedem Problem und Traumata ist es eigentlich ein Gefühl, das wir erreichen oder eben transformieren möchten, d.h. verschiedene Probleme im Gedanken haben oft den gleichen Nenner – und somit die Lösung – im Gefühl.
Ich erlebe das immer wieder in meinen Coachings. In der Begleitung von Thomas zum Beispiel: Er ist 36 Jahre, Unternehmer, Vater von zwei Kindern. Liebevoll, lebendig, erfolgreich. Und trotzdem nicht wirklich zufrieden, glücklich und erfüllt.
Wenn er in der Arbeit ist, hat er das Gefühl, die Familie zu vernachlässigen und wenn er bei der Familie ist, hat er das Gefühl, seine Arbeit zu vernachlässigen.
Die Kinder bringen ihn durch ihre Lebendigkeit an seine Grenzen und er weiß oft nicht, wie er damit umgehen soll, wenn sie nicht „brav“ sind oder nicht folgen.
Er tut sich schwer beim Delegieren, weil er immer das Gefühl hat, es selbst besser machen zu können. (Sich dem Coaching zu öffnen, war schon ein Riesensprung über seinen Schatten).
Er kann nur schwer abschalten und vor allem nicht „Nichts“ tun, selbst wenn er im Urlaub oder krank ist und sich eigentlich besser ausruhen solltest.
Unvorhergesehene Ereignisse, die seine Pläne durchkreuzen, machen ihn unruhig und gestresst.
Es fällt ihm schwer, in seiner Beziehung Kompromisse einzugehen.
Wir hätten all diese Probleme individuell anschauen, bearbeiten und uns dabei mühsam im Detail verlieren können. Ich habe ihn allerdings dazu eingeladen, zu versuchen, einen gemeinsamen Nenner zu erkennen. Und genau da kam das von mir weiterentwickelte Prinzip „N.I.P.S.I.L.F.“ ins Spiel, die Lösung „Working Backwards“ über das Gefühl zu erarbeiten:
1. Mit welcher Emotion reagierst du auf solche Dinge im Außen?
2. Was ist das dahinterliegende Gefühl in deinem Inneren?
Die Emotion („emovere“ = bewegen, erregen) ist die Bewegung/Reaktion im Außen, das Gefühl ist der Zustand in dir drinnen. In Thomas‘ Fall handelte es sich im Außen um die Emotion Ärger. Es ärgerte ihn, wenn andere (Frau, Kinder, Co-Founder, Mitarbeiter…) seinen Plan durchkreuzten. Das ursprüngliche Gefühl hinter dem Ärger im Innen war die Ohnmacht – das unangenehme Gefühl, gewisse Dinge nicht in den eigenen Händen zu haben.
Weil diese verschiedenen „Baustellen“ ein gleiches oder ähnliches Gefühl in ihm auslösten, war die Chance groß, dass es zu diesem Gefühl einen gemeinsamen Ursprung gibt. So wie bei einem Baum, der keine (guten) Äpfel mehr abwirft, die Krankheit auch nicht in den jeweiligen Äpfeln selbst, sondern meist in dem von Schädlingen befallenen Stamm zu suchen ist.
Inside-Out: Von der Wurzel zur Krone. Vom Bauch zum Kopf. Vom Herz zum Verstand. Nicht umgekehrt.
In einem sehr schönen, tiefgehenden und gleichzeitig spielerischen Prozess sind wir – über den Schlüssel der Emotionen – seinem eigentlichen Thema auf die Schliche gekommen. Thomas hatte mehrere, aber vor allem zwei sehr prägende Erfahrungen in seiner Kindheit, die zu seiner Ohnmacht führten.
Auf meine Frage nach seinem Kindheitstraum erzählte er mir, dass er eigentlich Fußballprofi werden wollte, auch großes Talent hatte und mit 14 Jahren sogar am Sprung in die Fußball-Akademie St. Pölten war. Doch seine Eltern unterstützten diesen Weg nicht, weil sie wollten, dass er lieber „etwas Gscheites“ lernt, „damit etwas wird aus ihm“. Genau in dieser entscheidenden Phase verletzte er sich auch noch zwei Mal am Sprunggelenk, was seinen Traum dann endgültig zerstörte.
Ohnmacht.
Wie wir auf unserer gemeinsamen Coaching-Reise herausfanden, waren seine Verletzungen auf tieferer Ebene sogar hausgemacht. Sie waren eine Strategie seines Unbewussten, es seinen Eltern, den wichtigsten Menschen in seinem Leben, dann doch recht zu machen, anstatt sie zu enttäuschen.
Neben dieser prägenden Erfahrung gab es auch noch eine zweite, sehr konkrete Verletzung aus seiner Jugendzeit: Als er 12 Jahre alt war, hatte er bei einer Präsentation vor versammelter Klasse ein Black-Out. Er vergaß seinen Text, begann zu stottern und lief hochrot an. Anstatt ihm zu helfen, machte sich sein Lehrer auch noch über ihn lustig.
Ohnmacht.
Er musst seine Präsentation abbrechen und stillschweigend auf seinen Platz zurückkehren. Am liebsten wäre er davongerannt oder im Boden versunken. Doch es kam noch schlimmer: Seine Klassenkollegen zogen auch noch wochenlang über ihn her.
Thomas ist nicht trotzdem, sondern gerade deshalb so ein erfolgreicher Unternehmer geworden. Diese Erfahrungen haben dazu geführt, dass er sich – damals noch unbewusst – geschworen hatte, nie wieder ohnmächtig oder von anderen abhängig zu sein. Dieses schmerzhafte Gefühl wollte er nie wieder empfinden.
Diese Strategie führte im Lauf seines Lebens zu sehr viel Drive, Selbstbestimmtheit und Erfolg, aber auch zu sehr viel Ego, Druck und Überforderung.
Dadurch, dass er innerlich immer so verkrampft gegen die Ohnmacht kämpfte, musste er selbst sehr viel leisten. Zu viel. Er missachtete seine Grenzen, beutete sich selbst aus und war am besten Weg ins Burn-Out.
Durch die Verletzungen den Ursprung zu entdecken und den Zusammenhang zu erkennen, war der erste wichtige Schritt, um diese unbewussten Traumata ins Bewusstsein zu holen und den Schmerz erst mal anzunehmen – auch nach über 20 Jahren, die mittlerweile vergangen sind. Denn dieser Schmerz war natürlich nicht weg, er hatte sich körperlich manifestiert und so richtig in sich hineingefressen. Wortwörtlich. Er hatte nämlich seit 20 Jahren auch mit Übergewicht zu kämpfen. Sein Körper baute eine Schutzschicht auf, damit ihm niemand mehr zu nahe kommen konnte.
Nachdem wir durch den Ansatz des systemisches Coachings sein Thema ganzheitlich, also sowohl gedanklich als auch emotional und körperlich transformiert hatten, lösten sich – step by step – seine Probleme auf. Ihm ging ein Knoten auf. (Im Prozess tatsächlich spürbar in seinem Magen.) Wir hatten sein Problem an der Wurzel gepackt und es konnte sich somit „von innen nach außen“ in den verschiedensten Bereichen auflösen.
Er konnte „plötzlich“ Aufgaben abgeben und sich selbst immer mehr rausnehmen, hatte dadurch mehr Zeit für sich und seine Familie, war dadurch viel ausgeglichener und zufriedener und er nahm im Lauf von 6 Monaten sogar 8 Kilo ab, weil er nun diesen „Fettpolster“ als Schutzschild nicht mehr brauchte.
Sein Mangel von früher ist allerdings nicht weg. Wenn ihn heute etwas in Sachen Ohnmacht triggert, dann schmerzt das im ersten Moment immer noch, aber er hat verstanden, diese negative Energie, die dann hochkommt in eine positive Kraft zu verwandeln und sie für sich zu nützen. Denn genau das ist die Essenz von Emotionen. Egal ob negativ oder positiv. An sich ist es „nur“ eine Energie. Die Frage ist, aus welchem Blickwinkel wir draufschauen und wie wir diese Energie nützen.
In deinem größten Schmerz liegt dein größter Schatz.
Diese Frage kann ich aus zwei Blickwinkeln heraus beantworten. Als Coachee aus meiner eigenen Geschichte heraus und als Coach in der Begleitung dieser Transformation bei vielen anderen Menschen. Ich begleite heute auch deshalb andere Menschen in ihrer Transformation, weil ich den Impact von Coaching selbst erlebt habe. Ich hatte viele Coaches und Mentoren in meinem Leben, aber vor allem zwei, die mich in den herausforderndsten Phasen meines Lebens begleitet haben. Einer am Weg zum Fußballprofi und einer am Weg weg davon.
In beiden Phasen wurde ich mit meinem eigenen Mangel konfrontiert, auf unterschiedliche Art und Weise. Am Weg zum Profi war es zwar natürlich auch meine Liebe zum Spiel, aber vor allem mein Antrieb aus meinem Mangel, der mich zum Profi hat werden lassen. Am Weg weg vom Profi war es die Angst vorm Loslassen: Meinen größten Traum, meinen Status, meine Identität.
Mein tiefes Glaubensmuster, der gemeinsame Nenner, hinter meinem Mangel in diesen beiden Phasen lautete ebenso: „Nicht gut genug“. Dieses Glaubensmuster habe ich aufgrund verschiedener Erfahrungen in meinem Leben entwickelt: Die prägenden Erlebnisse dazu sind vielfältig: Durch die Scheidung meiner Eltern entwickelte ich den Glauben, „nicht wichtig genug“ zu sein, damit meine Eltern (zumindest wegen mir) zusammenbleiben. Als Kind war ich im Fußballverein einer der Kleinsten und somit im Vergleich oft „nicht groß oder stark genug“, in der Schule wegen billiger Kleidung oft „nicht cool oder wohlhabend genug“, im Internat der jüngste und somit oft „nicht alt genug“, um mitreden (zB über Sex) oder mitmachen (zB Fortgehen) zu können. Auf meine Deutsch-Matura erhielt ich nur ein “Befriedigend” und somit die Botschaft „nicht sehr gut“ zu sein. Dass ich später in meinem Leben (zumindest) drei Bücher veröffentlichen sollte, „verdanke“ ich auch meinem Deutsch-Professor, dem ich damit – aus einem Mangel heraus – beweisen wollte, doch intelligent genug zu sein, um sehr gute Texte zu verfassen (und den vielen Menschen, die Fußballer allgemein als „dumm“ abstempeln).
Du siehst wie objektiv klein oder groß solche Prägungen scheinen, persönlich für mich waren aber alle davon groß und intensiv, was aber nicht bedeutet, dass ich eine schreckliche Kindheit oder Jugend hatte. Eigentlich – und wahrscheinlich auch gerade deswegen – ganz im Gegenteil! All diese Prägungen und einige andere führten zu meinem eigenen enormen Antrieb aus einem Mangel heraus und zu dementsprechend großen Leistungen, weil ich mich so sehr anstrengte, um doch gesehen und „geliebt“ zu werden.
Und natürlich auch zu vielen schönen Glücksmomenten auf meinem Weg. Fußballprofi zu werden, bei einer Fußball-Weltmeisterschaft (U20 in Kanada) gegen die Besten der Welt und vor 45.000 Zuschauern zu spielen und ins Halbfinale einzuziehen, 200.000 Euro oder mehr im Jahr zu verdienen oder vor Millionenpublikum im ORF die Fußball-EM 2016 in Frankreich zu analysieren, fühlt sich schon richtig gut an. Aber so verrückt das klingen mag, richtig erfüllt war ich selten. Ich strebte immer nach mehr, wollte es vielen anderen beweisen und vor allem definierte ich mich auch als Mensch über meine Leistungen, Rollen und Gehälter.
Dieses nachhaltige Gefühl von Zufriedenheit und Erfüllung entwickelte ich erst in meiner Transformation vom Fußballprofi in mein „Leben danach“. Wobei am Anfang dieses neuen Lebensabschnitts erst einmal eine große Leere auf mich wartete, weil ich eben nicht mehr den Fußball hatte, über den ich mich definieren und profilieren konnte. Gefolgt von vielen Fragen: Was mache ich jetzt? Wie werde ich in Zukunft mein Geld verdienen? Wird mich je wieder etwas so sehr begeistern können? Und wer bin ich überhaupt?
Wer bin ich, wenn niemand zuschaut? Ohne Dress, ohne „335er BMW Coupé“, ohne fetten Gehaltszettel, ohne Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit und am allerschlimmsten: ohne Ziele?
Das sind Fragen, die beantwortest du nicht von heute auf morgen. In meinem Fall nicht einmal im Laufe einer 15-monatigen Weltreise. Die war überhaupt erst der Beginn, der den Raum für diese Fragen eröffnete. Doch dank viel Zeit mit mir selbst, meinem Selbst, habe ich die Antworten Schritt für Schritt entdecken dürfen. Ich habe sie nämlich nicht im Außen suchen müssen, sondern alle in mir gefunden. Sie waren nur überdeckt von der Identifikation mit einer Rolle, die ich über 10 Jahre gespielt und mir eingeprägt hatte und wurden mit jedem Monat sichtbarer, indem ich den Mut hatte, diese Rolle Stück für Stück loszulassen.
Trotzdem habe ich andere dafür gebraucht, die mich da hingeführt haben. Am Beginn enge Freunde, die in dieser Krise für mich da waren, meistens einfach „nur“ durch ihr Dasein, viel Zuhören und innige Umarmungen. Gefolgt von einem Coach, der mir noch viele weitere wichtige Fragen gestellt hat, auf die ich selbst nicht gekommen wäre, aus Angst vor den Antworten.
Abstand von meinem gewohnten Umfeld und der Ortswechsel von Oberösterreich nach Wien haben auch sehr geholfen, mich neu erfinden zu können. Mit jeder neuen Begegnung hatte ich die Chance, meine neue Identität Stück für Stück zu formen, weil sie mein „altes Ich“ nicht kannten und mich nicht dementsprechend in eine Schublade steckten.
In meiner ersten wilden Phase in Wien, in der ich viel gefeiert hatte, machte ich mir gemeinsam mit einem Freund den Spaß, mir bei jedem Mal Fortgehen eine neue Geschichte auszudenken: Einmal war ich der Schauspieler aus Hollywood, der für Dreharbeiten zwei Wochen in Wien verbrachte, ein anderes Mal ein leidenschaftlicher Volksschullehrer, der kurz davor war, eine eigene Schule zu gründen und wieder ein anderes Mal ein Business Angel mit Vorliebe für Social Start-Ups. So absurd das vielleicht klingen mag, aber auch dieses In andere Rollen Schlüpfen hat mir ermöglicht, mich von meinem einzementierten Bild als Fußballer zu befreien. In der Entwicklung vom Mangel zur Fülle, oder in anderen Worten, vom Ego zum Selbst, am allermeisten geprägt hat mich aber definitiv die Geburt unseres ersten Kindes.
Ich glaube fest daran, dass die Persönlichkeitsentwicklung, dich von deiner Persönlichkeit erst mal zu ent-wickeln, um dein Selbst kennenzulernen, eine Reise voll von vielen kleinen Schritten ist.
Und trotzdem gibt es Momente im Leben, wo du gefühlt einen Sprung machst, sich ein Schalter umlegt oder ein Licht aufgeht. In meinem Fall war es das Licht unseres Erstgeborenen, von Felix. Denn von einem Tag auf den anderen bist du nicht mehr der (einzige) wichtigste Mensch in deinem Leben. Es ist plötzlich jemand da, für den du genauso verantwortlich bist. Jemand, der ohne dich nicht kann. Jemand, den du genauso liebst wie dich selbst. Bedingungslos.
Und, wenn du diese Herausforderung annimmst, wird dein Ego = Mangel = Angst, ab sofort ordentlich gechallengt. Nicht nur im Alltag, deine Zeit und dein Engagement, sondern auch der Rollentausch in deinem Leben. Vom Sohn zum Vater, vom Nehmer zum Geber, vom Forderer zum Förderer. Ein Game Changer!
Und wahrscheinlich kein Zufall, oder eben schon ein Zu-fall, dass ich genau in dieser Phase begann, also Coach zu arbeiten. Nach den 15 Jahren, in denen ich als Fußballer, Keynote Speaker, TV-Experte und Dancing Star selbst im Rampenlicht stand, spüre ich es nicht mehr als meine Mission, selbst im Rampenlicht zu stehen, sondern andere da hinzuführen: In ihr eigenes Licht, ihr größtes Potenzial, in ein erfolgreiches und erfülltes Leben.
Auch am Fußballplatz war ich eigentlich schon immer der bessere Assistgeber als Vollstrecker. Mein (Unternehmer-)Opa schwärmt heute noch davon, als ich in der U12 alleinstehend vorm leeren Tor nicht selber abschloss, sondern meinem Kollegen den Ball rüberspielte, damit er auch einmal ein Tor erzielen konnte. "Connecting the Dots backwards", wie Steve Jobs einmal sagte, macht nun "plötzlich" alles Sinn für mich.
Aber um mich daran wieder zu er-innern, an die Essenz in meinem Innern, musste ich erst meinen Mangel kennen und verstehen lernen, um ihn in diese Fülle transformieren zu können.
Heute muss ich niemandem mehr etwas beweisen, weil ich es zu meinem wichtigsten Ziel gemacht habe, der Peter Hackmair zu werden, der ich wirklich bin. Und das kann ich maximal mir selber beweisen. Das weiß niemand anderer besser als ich.
Und vielleicht muss ich auch niemandem mehr zeigen, wie toll ich bin, weil ich sowieso ein Superheld bin. Zumindest für meine Kinder. Noch :)
Und trotz meiner ENT-Wicklung in den letzten Jahren ist weder mein Ego gestorben noch mein Mangel „geheilt“. Es gibt nach wie vor Momente, in denen ich spüre, meinem Antrieb aus Mangel zu folgen. In einer sehr inspirierenden Einheit mit einer Kineseologin habe ich über mich herausfgefunden, dass ich in den letzten Jahren andere Dinge zu meinem „Leistungssport“ gemacht habe, d.h. Dinge gemacht habe, um mich darüber zu definieren, mich zu optimieren oder zu etwas zu beweisen, zB, wie lange ich es schaffe, Intervall zu fasten (16h/Tag nichts zu essen), kein Fleisch zu essen, täglich zu meditieren, kein Auto zu fahren oder keinen Fernseher zu besitzen.
All diese Erfahrungen waren spannend zu testen und als Erfahrung wichtig, aber für mich nicht richtig, wenn ich daraus einen Wettkampf gemacht oder versucht habe, anderen zu beweisen, ein „guter oder besserer“ Mensch zu sein. Wenn ich hingegen in mich hineinfühle und die Frage „Mache ich das gerade aus Mangel oder Fülle?“ – eher oder ganz deutlich – mit zweitem beantworten kann, dann ist es für mich der richtige Weg.
In der Transformation vom Mangel zur Fülle sind meiner Erfahrung nach die kleinen Kinder die besten Coaches. Kindern ist völlig egal, was andere von ihnen denken. Sie vergleichen sich nicht mit anderen und wollen niemand anderem etwas beweisen. Sie leben im Hier und Jetzt und machen genau das, was ihnen jetzt gerade Freude bereitet. Und sie leben vor, dass es leicht gehen kann und darf.
Und auch in der Interaktion mit uns Erwachsenen können sie uns guiden. Sie spüren und spiegeln uns, wenn wir nicht authentisch sind, wenn unsere Gedanken und Emotionen nicht zu unseren Handlungen passen. Auch wenn sie es noch nicht in Worte fassen können, werden sie dann oft unruhig oder unzufrieden. Nur fällt uns Erwachsenen selten auf, dass das was mit uns zu tun hat.
Der zweitbeste Coach am Weg vom Mangel zur Fülle ist der Tod. Wenn in meinen Coachings wichtige Entscheidungen anstehen, nehmen wir immer auch den Tod mit ins Spiel, oder besser gesagt die letzten Momente davor. Was würde dein 90-jähriges Ich dir raten? Dieser zeitliche Abstand relativiert Vieles und hilft, Prioritäten zu setzen und dich auf das wirklich Wesentliche zu fokussieren.
Was würde DIR dein 90-jähriges Ich raten:
Der Mensch zu werden, der du wirklich bist oder jemanden zu spielen, um „jemand zu sein“.
Im Zweifelsfall noch mehr Geld zu verdienen oder mehr einzigartige Momente mit deinen Liebsten zu sammeln, die du so nie wieder bekommst?
Dein Geld in materielle Dinge oder in dich und deine Entwicklung zu investieren?
Ein Buch zu lesen oder eine Netflix-Serie zu schauen?
Zu meditieren oder eine Stunde früher zu arbeiten?
Nichts davon ist per se schlecht!
Die Frage ist nur, was für dich die richtige Balance ist und was dich langfristig wirklich weiter bringt – am Weg zu dir, deinen Zielen und Träumen?
Der drittbeste Coach ist der, der dich persönlich in deinem Leben begleitet. Nicht dein ganzes Leben lang, aber zumindest über ein paar Monate oder speziell in herausfordernden Zeiten, um Impulse und Fragen zu bekommen, durch die du dich nachhaltig weiterentwickeln, transformieren oder auf ein nächstes Level bringen kannst. Du dich. Nicht er dich.
Wenn du dir das vorstellen kannst oder jetzt neugierig geworden bist, dann kann ich dir folgende Coaches, denen ich in tiefster Verbundenheit vertraue, von ganzem Herzen empfehlen:
Wenn dich dieser Artikel berührt und du eine Verbindung zu mir oder meinen Gedanken spürst, dann melde dich natürlich auch gerne bei mir: https://peterhackmair.com/
Als Vorbereitung oder Ergänzung habe ich neun weitere Fragen für dich hier zusammengefasst, mit denen du alleine und gleich starten kannst, um einen (nächsten) Step vom Mangel in die Fülle zu machen:
„Mangel oder Fülle?“ DIE Frage aller Fragen. Stelle sie dir zumindest 1x pro Tag, auch bei vermeintlich banalen Dingen wie…
Arbeite ich diese extra Stunde jetzt aus voller Überzeugung und für einen höheren Sinn oder um jemandem etwas zu beweisen oder für mehr Geld und/oder Prestige?
Trinke ich diesen Kaffee oder dieses Bier/esse ich diese Schokolade oder dieses Fleisch jetzt aus reinem Genuss und in Dankbarkeit oder aus Gewohnheit oder gar Sucht?
Mache ich dieses Work-out jetzt aus Freude oder um etwas zu kompensieren?
Warum schließe ich Versicherungen ab? Aus Angst vor einem Unfall oder aus Überzeugung in das System?
Bei wem kannst du nicht 100% du selbst, also authentisch, sein und wozu?
Wem willst du etwas beweisen, und wozu?
Wo vergleichst du dich mit anderen, und wozu?
Fühlst du dich auch manchmal „nicht gut genug“ und wenn ja, wo könnte das herkommen?
Was stört dich am meisten an anderen (Eltern, Partner oder Vorgesetzten sind oft heiße Tipps) und was hat das mit dir zu tun?
Wie wichtig ist dir (viel) Geld, und wozu?
Wie möchtest du dich fühlen? Stell‘ dir vor, du erreichst deine wichtigsten Ziele in diesem Jahr? Welches Gefühl ermöglicht dir das?
Wie kannst du sicherstellen, dieses Gefühl in deinem Leben zu vermehren und zu verstärken?
*Such’ dir zumindest die 3 für dich spannendsten Fragen heraus und nimm dir mal 15min Zeit, um darüber nachzudenken und deine Antworten aufzuschreiben.
Vorab: Es gibt nicht DIE Fülle und auch nicht DEN Mangel! Wie so oft im Leben sind es die Grauzonen oder bunte Flecken zwischen den Polaritäten, in denen du dich bewegst. Und selbst DIE Fülle bedeutet für jeden etwas anderes, so wie jeder Mensch, also jedes Selbst, einzigartig und ganz besonders ist.
Genauso wenig wie Mangel (wie bereits erwähnt) per se etwas Schlechtes oder die Fülle immer etwas Gutes ist. Sei im Zusammenhang mit körperlichen Zielen zB achtsam, dich in die „Fülle“ entwickeln zu wollen. Das könnte im Übergewicht oder in übertriebenem Fitnesswahn enden, quasi in der Fülle des Mangels. In der Welt des Seins gibt es keine Bewertung, kein gut oder schlecht, sondern immer nur das, was ist.
Was ist bei dir gerade? Was beschäftigt dich? Was blockiert dich? Was hindert dich daran, im Sein zu sein?
In diesem Sinne möchte ich zum Abschluss nur mehr mit dir teilen, was ich in der Begleitung vieler erfolgreicher und erfüllter Menschen beobachten konnte und was Fülle für mich ist: Ein Gefühl. Liebe. Die Essenz von einem Gefühlsmix aus Freude, Zufriedenheit, Gelassenheit, Leichtigkeit und Urvertrauen. Ein Zustand des (Du-selbst-)Seins, ein Nichts-tun-müssen, aber (fast) Alles-tun-dürfen.
Schönerweise entwickeln wir oft aus diesem Gefühl der Liebe die größte Kraft, unser größtes Potenzial, die besten Ideen und spannendsten Projekte. Und vor allem die stärksten Verbindungen. Zu uns selbst und unserer Mission. Und auch zu anderen Menschen und dieser Welt.
Alles andere ent-wickelt sich logischerweise und ganz von selbst. Aus deinem Selbst.
Peter Hackmair
PS: Schick mir sehr gerne eine kurze Nachricht. Egal ob mit deinen Gedanken zum Artikel oder konkreten Fragen. Freue mich darauf mich mit dir auszutauschen!
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